Entsetzen über den mangelnden Fortschritt beim Gymnasium Bemerode
Mit Entsetzen haben die Mitglieder der SPD-Bezirksratsfraktion auf der jüngsten Bezirksratssitzung die neuesten Informationen zum „Fortschritt“ bei den Planungen zur Umsetzung des Gymnasiums Bemerode und dem Ausbau der Bezirkssportanlage in Bemerode zur Kenntnis genommen.
Die nunmehr vom Gebäudemanagement der Stadt vorgetragene Zeitschiene sieht eine Inbetriebnahme des Gymnasiums erst zum Schuljahr 2030/2031 vor.
„2019 haben Sie uns die ersten Pläne vorgestellt, was ist eigentlich seit dem passiert?“ bringt Bezirksbürgermeister Bernd Rödel (SPD) seine Fassungslosigkeit auf den Punkt. Vage Antwort aus dem Gebäudemanagement: „es gab andere Prioritäten.“
Dr. Stefan Schapöhler, Fraktionsvorsitzender, erinnerte die Landeshauptstadt Hannover daran, dass die Bereitstellung von Schulplätzen zur Pflichtaufgabe gehört, von der man annehmen sollte, dass sie zügig und mit oberster Güte behandelt wird.
Die anderen Vertreter des Bezirksrats sahen sich in Übereinstimmung mit dem Bezirksbürgermeister und dem SPD-Fraktionsvorsitzenden, daher wurde einstimmig ein interfraktioneller Antrag beschlossen, der die zögerliche Bearbeitung kritisiert und eine Aufklärung der zeitlichen Verzögerung fordert.
Michael Klie, SPD-Ortsvereinsvorsitzender, sagte als Gast in der Bezirksratssitzung dazu: „Prioritäten der Verwaltung werden vom Oberbürgermeister festgelegt. Man gewinnt den Eindruck, dass repräsentative Umgestaltungen in der Stadtmitte für den OB einen höheren Stellenwert besitzen, als die Umsetzung einer Pflichtaufgabe.“
Auch die vielen Besucherinnen und Besucher der Bezirksratssitzung zeigten sich ob des Verhaltens des Gebäudemanagements schockiert. „Sie haben viel Vertrauen verspielt!“ fasste eine Besucherin den Eindruck vieler Anwesender zusammen. Viele von ihnen sind Erziehende von betroffenen Kindern und stehen nun vor der Entscheidung, ihren Kindern entweder einen langen Schulweg in die Ausweichschule nach Linden zuzumuten oder eine andere Schule anwählen zu müssen. „Dies kommt dem Bedarf der Eltern im Stadtbezirk gewiss nicht entgegen“, hielt eine weitere Besucherin die Situation fest.
Der TSV Bemerode und die Schützengesellschaft Bemerode, die ebenfalls Beteiligte des Verfahrens sind, sehen sich zum Teil in der Existenz des Vereins oder einzelner Sparten gefährdet.
Letztendlich wurde der Zeitplan nun mehrheitlich so beschlossen, es bleibt aber der schale Beigeschmack zurück, dass die Verwaltungsspitze das Thema jahrelang nicht so ernst genommen hat, wie es ihre Pflicht gewesen wäre.