Blick vom Kronsberg 11/2007
Parken in Kirchrode
ein lösbares Problem?
Die Parkplatzsituation in Kirchrode ist gespalten. Zum einen ist die Erreichbarkeit der Einzelhandelsgeschäfte im Zentrum Kirchrodes über Kurzzeit-Parkplätze eine maßgebende Größe für deren Attraktivität. Zum anderen befinden sich im unmittelbaren Umfeld des Zentrums große Einrichtungen wie Krankenhaus, Altenheim, Hotel, Arztpraxen und Verwaltungen. Diese Einrichtungen bedingen einen nicht unerheblichen Mitarbeiter- und Besucherstrom. Und soweit dieser mit dem Pkw anreist, werden dafür gewöhnlich Langzeit-Pkw-Stellflächen benötigt. Darüber hinaus sollen Pendler aus der städtischen Peripherie in Hannovers Innenstadt Kirchrodes Parkmöglichkeiten als Park-and-Ride-Plätze nutzen.
Bei dieser Ausgangslage ist das Parken in und um die Mitte Kirchrodes nämlich zu einem großen Problem geworden, insbesondere seit dem die Henriettenstiftung um das Krankenhaus und die Alteneinrichtungen an der Schwemannstraße herum die Benutzung ihrer Stellplätze nur noch gegen Entgelt zulässt. Und dieses Problem war dann auch Thema des Forums der SPD Kirchrode-Bemerode-Wülferode am 23.März.
Außerhalb dieser häufig nicht voll belegten, etwa 100 Pkw-Stellflächen auf dem Gelände der Henriettenstiftung und des zumeist leeren Doppel-Parkdecks des Queens-Hotels mit seinen 113 Plätzen sind die an der Straße gelegenen Parkräume im Zentrum Kirchrodes zwar zeitlich begrenzt mit einer Parkscheibe zu benutzen. Aber außerhalb dieser Zentrumslage werden die zumeist als Wohnstraßen ausgewiesenen Straßen faktisch zu Dauer-Parkplätzen umfunktioniert. Unter anderem gilt das für die Mardalstraße, die Kronsberger Straße und Teile der Tiergartenstraße, aber auch für den 125 Pkw-Flächen umfassenden, öffentlichen Parkplatz nördlich der Tiergartenstraße hinter dem Gebäude der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gaststätten.
Die derzeitigen Stellplatzregelungen der Henriettenstiftung und des Queens-Hotels mit Schranke und Parkscheinautomat bewirken faktisch eine Verlagerung des Parkens von privatem, kostenpflichtigem auf öffentlichen, derzeit nicht reglementierten Grund. Henriettenstiftung und Queens-Hotel sollten sich der Allgemeinheit gegenüber aufgeschlossen zeigen und ihren Beitrag dergestalt leisten, dass ihre Kunden, Besucher und Mitarbeiter auch auf ihrem Gelände den Pkw zu angemessenen Konditionen abstellen können. Eine Inanspruchnahme öffentlicher Flächen muss dabei in erheblichem Umfang vermindert werden. Das sind die Vorstellungen, die sich die SPD zu Eigen gemacht hat, so die Stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Bezirksrat Birgit Voß-Boner. Es muss zwischen den Beteiligten und Betroffenen eine tragfähige Lösung bei diesem sicher schwierigen Problem gefunden werden, die ein Miteinander ohne eine Überbeanspruchung anderer zum Inhalt hat, hofft die SPD-Bezirksratsfrau und setzt dabei auf eine offene Gesprächsbereitschaft bei anstehenden Erörterungen.
Einen ersten Ansatz sieht die Stadtverwaltung, so war zu hören, in einer zeitlichen Reglementierung der Benutzung des großen Tiergarten-Parkplatzes mit seinen 125 Pkw-Flächen. Die Benutzungsdauer soll werktags auf wenige Stunden begrenzt werden. Die SPD unterstützt diese vorläufige Maßnahme und erwartet daraus neue Erkenntnisse für die Diskussion. (fjk)