Blick vom Kronsberg 07/2007
auf eine Landesstraße und auch eine Hauptverkehrsstraße in Bemerode
Seit über drei Jahrzehnten:
Trostloser Streifen an der Brabeckstraße
SPD fordert Umgestaltungskonzept
Schlacke liegt auf der Fläche, Holzpflöcke und Metallpfosten grenzen ab oder aus aber unvollständig, denn Autos stehen trotzdem auf der Fläche. Nur vor einem Grundstück hat sich so etwas wie eine Grünfläche eingestellt mit Büschen, einem kleinen Nadelbaum und Efeuranken. Und vor einem anderen Grundstück sind vor geraumer Zeit acht immergrüne Büsche gepflanzt worden, die Gießmulden sind noch erkennbar.
Dieser zumeist trostlose Zustand hält seit über drei Jahrzehnten an. Die Rede ist von der östlichen Seite der Brabeckstraße zwischen den Häusern 113 bis 127. Die Abdeckung der Fläche mit Schlacke war ein damals übliches und ein vergleichsweise billiges Verfahren, Bewuchs möglichst lange fernzuhalten. Die Beschaffungskosten von Schlacke waren nahezu reduziert auf die reinen Transportkosten. Über mögliche Kontaminationen machte man sich ehedem keine Gedanken. Die Verwendung solcher Abdeckmaterialien ist heute nicht mehr denkbar.
Aber man ist auch offensichtlich über die Zeit von unterschiedlichen Straßenbelastungen ausgegangen. Die um 1970 umgebaute Kreuzung Brabeckstraße, damals noch Kirchroder Straße, mit der Anecampstraße und der Straße Am Sandberge lässt heute noch die Ausbaubreite für eine auf ganzer Länge vierstreifige Fahrbahn der Brabeckstraße erkennen. Und zur Umsetzung einer Straße mit einem solchen Querschnitt wurden Flächen als Straßenland ausgewiesen und angekauft. Vor den schon genannten Grundstücken 113 bis 127 gelang dieses. Nördlich und südlich davon wurde es nicht umgesetzt.
Die Fahrbahn der Brabeckstraße ist etwa 7,0 m breit, beidseitig grenzen Rad- und Fußwege jeweils in einer Gesamtbreite von 3,5 m an. Und dann ist auf der östlichen Seite noch dieser 6 m breite und 200 m lange funktionslose Streifen. Üblicherweise parken gegenüber auf der Fahrbahn Pkw und manchmal auch Lkw. Dabei wird beim Parken zumeist der angrenzende Radweg in unzulässiger Weise mitbenutzt. Dennoch ist die Fahrbahn für das Parken und den fließenden Begegnungsverkehr mit Bussen einfach zu schmal. Süd-nord-gehende Fahrzeuge weichen deshalb manchmal auf den Radweg aus.
Diese Situation dauert zwar schon sehr lange Zeit an, wir haben uns im Bezirksrat auch häufiger schon damit beschäftigt, das muss sich aber nicht unbedingt ohne weitere Folgen fortsetzen, so der SPD-Fraktionsvorsitzende im Bezirksrat Kirchrode-Bemerode-Wülferode Knut Böhme. Gehen, Fahren und auch Parken in ein ansprechendes Straßenbild mit Bäumen wie nachweislich auch in früheren Zeiten einzubinden, das zu einer Attraktivitätssteigerung führt und ein Wohlfühlen befördert, das sind die Zielsetzungen für eine gewünschte Umgestaltung. Heute gültige Planungsparameter lassen Möglichkeiten der Anpassung an die tatsächlichen Verkehrsbedürfnisse zu unter Einschluss des tangentialen Busverkehrs zwischen allen vier Stadtbahntrassen von der Noltemeyerbrücke in Buchholz bis zur Dorfstraße in Wülfel oder zur Peiner Straße in Döhren.
Auf ihre Anfrage in der letzten Bezirksratssitzung am 14. Februar erhielt die SPD die Antwort, dass die Möglichkeiten, die Straße optimal zu gestalten, überprüft werden müssten. Sie wird deshalb in die nächste Sitzung am 14. März einen Antrag einbringen. Danach soll eine Projektstudie erarbeitet werden, nach der ein Umbau der Straße in Schritten sinnvoll durchzuführen ist. Die schon fast vergessene, unbefriedigende Situation in der Brabeckstraße und der Straße Hinter dem Dorfe südlich der Anecampstraße/Am Sandberge ist vor der Weltausstellung EXPO 2000 bereinigt worden. Jetzt ist eine gleiche Umgestaltung des nördlich davon gelegenen Straßenstückes auf die Agenda zu setzen. Dazu benötigen wir erste Aussagen über die Machbarkeit und ihre finanziellen Auswirkungen, so Knut Böhme weiter. Außerdem hat uns auch Paul Theile ( 2006) mit seinen Veröffentlichungen zur Ortshistorie inspiriert. (fjk)