Über 80 Gäste konnte Michael Klie, derzeit kommissarischer SPD-Ortsvereinsvorsitzender, am 20. Januar im Großen Saal des Seniorenzentrums „Am Gutspark“ in Bemerode begrüßen, darunter die frühere Europaabgeordnete Barbara Simons.
Neben ihr waren fast alle örtlichen SPD-Abgeordneten der kommunalen Ebenen Region, Stadt und Stadtbezirk anwesend, um für Gespräche mit den vielen Vertretern hiesiger Einrichtungen wie Kindertagesstätten, Ortsfeuerwehren, Sportvereinen, zur Verfügung zu stehen.

Aktive SPD-Parlamentarier aus den hannoverschen Wahlkreisen waren wegen eines kurzfristig zur gleichen Zeit einberufenen Parteitages in Oldenburg verhindert, wie Klie einleitend entschuldigend feststellte. Edelgard Bulmahn MdB und Sigrid Leuschner MdL baten den Anwesenden Gästen ihre Grüße auszurichten.

Bezirksbürgermeister Bernd Rödel (SPD) überbrachte die Grüße des Stadtbezirksrates Kirchrode-Bemerode-Wülferode und machte dabei auf die Rolle dieses Gremiums insbesondere im Dialog mit der Einwohnerschaft aufmerksam. Nicht nur die aktuelle Diskussion um ein Ansiedlungsvorhaben gehört dazu, sondern auch die um die Weiterentwicklung der baulichen und sozialen Infrastruktur, und das vor Ort in allen drei Stadtteilen.

Die Rede von Doris Schröder-Köpf stand unter der Überschrift „Wandel unserer Gesellschaft“, einem Thema, das eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe beschreibt und nach einer Perspektive verlangt, dessen Umsetzung aber maßgeblich jeweils vor Ort geschehen muss. Dabei legte sie die verschiedenen Einflussfaktoren dar, die den Wandel herbeiführen: der Rückgang der Geburtenzahlen auf Grund der selbstbestimmten Entscheidung von Frauen und Männern. Aber auch die steigende Lebenserwartung ob des medizinischen Fortschritts verändert die Bevölkerungspyramide.
Daraus zieht sie vier wesentliche Schlussfolgerungen, die gelöst werden müssen. Das ist der respektvolle und zukunftsgerechte Umgang besonders mit den Kindern, aber auch den Älteren. Stichworte dazu sind die Kinderbetreuung und die Ganztagsschule, zudem die qualitäts- und aufgabengerechte Heranbildung von Menschen für den sozialen Dienst am Nächsten in allen Lebensbereichen wie Erziehung und Pflege sowie die dafür notwendige Neubewertung der gesellschaftlichen Stellung dieses Personenkreises. Neben den sozialen Fragestellungen harrt die bauliche Seite einer Antwort: Barrierefreiheit und Schaffung von ausreichenden und
bezahlbaren Einrichtungen für die sozialen Bedürfnisse vor Ort.

Als Fazit stellte Doris Schröder-Köpf eine Forderung auf: Die Städte und Gemeinden
benötigen mehr Geld, um den gesellschaftlichen Erfordernisse der Zukunft vor Ort gerecht werden zu können. Das sieht sie als eine Hauptaufgabe der politisch Verantwortlichen an. Und die Regelungen dazu müssen jetzt in Angriff genommen werden, so ihre Einlassung. Bund und Länder sind in der Verantwortung, ihren Beitrag zu leisten und die Kommunen für diese Aufgaben zu wappnen.

Danach setzte eine angeregte Diskussion unter den Gästen und mit den Politikern ein. Die musikalische Begleitung durch das Trio Lampasiak umrahmte die Veranstaltung. (fjk)

Die Hauptrednerin Doris Schröder-Köpf zwischen Bezirksbürgermeister Bernd Rödel (links) sowie Michael Klie und dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Fritz-Joachim Konietzny