Blick vom Kronsberg 3 / 2009

Am Büntegraben Eisvogel beobachtet, SPD wünscht Ergänzungen zum naturnahen Gewässerausbau

Hier wurde der Eisvogel gesehen – in den Büntewiesen am Büntegraben nördlich des im Bau befindlichen Klinikums der Tierärztlichen Hochschule am Bünteweg

Wie aus zuverlässiger Quelle zu erfahren war, wurde der Eisvogel, der Vogel des Jahres 2009, am Büntegraben gesichtet. Dabei handelt es sich um einen Vogel, der mit einer Länge von 16 cm etwas größer ist als ein Spatz, aber auffälliger gezeichnet mit seiner glänzend metallisch blau-grünen Oberseite und seinem langen, dolchartigen Schnabel. Vielen ist der Eisvogel auch als „Biervogel“ bekannt, weil er zeitweise in der Fernsehwerbung für eine Biermarke zu sehen war. In den Büntewiesen, wo jetzt der wahrscheinlich über 100 Jahre alte, schnurgerade Verlauf des Büntegrabens in ein naturnahes, mäandrierendes Gewässerprofil umgewandelt wird, wurde er beobachtet.

Da stellt sich nun doch die Frage, wie im Zusammenhang mit der Bachumgestaltung auf die Lebensgewohnheiten und Lebensraumansprüche des Eisvogels Rücksicht genommen werden kann. Für die Nahrungssuche braucht er einen Platz, von dem aus er pfeilschnell ins Wasser schießen kann, um seine Beute zu fangen. Und sein Brutgeschäft betreibt er in Höhlen, die er über einen 40 bis 100 cm langen Verbindungsgang in z. B. Ufersteilwände hineingräbt. Für eine Anpassung des Büntegrabens an Eisvogelbedürfnisse gibt es vielleicht die Option eines entsprechenden, ergänzenden Ausbaus mit technischen Mitteln. Für die Wohnung fehlt womöglich die Steilwand. Aber hierfür wurde zwischenzeitlich eine erfolgreiche, künstliche Hilfe entwickelt. Wie der bekannte Vogelkasten aus Holz oder die Nisthöhle aus Holzbeton für Garten und Wald, so gibt es auch einen aufwendigen Eisvogelkasten. Allerdings hat dieser Brutcontainer ein Gewicht von einer Tonne. Gang und Höhle müssen nachgebildet werden und halt hineinpassen. „Eisvogelmann“ Horst Boedler aus Flensburg hat ihn entworfen und fortentwickelt. Der Eisvogel hat ihn außergewöhnlich gut angenommen. Und ein solcher Container könnte ggf. dort aufgestellt werden, wo der Eisvogel ohne Störung durch den Menschen seinem Brutgeschäft nachgehen kann.

„Wir wünschen uns nach solchen Erkenntnissen eine Reaktion des Baulastträgers und der für den Naturschutz zuständigen Stellen – Stadt und Region“, sagte Bezirksratsherr Bernd Rödel von der SPD-Fraktion in Kirchrode-Bemerode-Wülferode. „Deshalb werden wir eine Anfrage in den Stadtbezirksrat einbringen, um die Möglichkeiten auszuloten, ob und wie dem Vogel des Jahres 2009, dem Eisvogel, hier vor Ort eine Hilfestellung gewährt werden kann.“ Am 11. März wird die Antwort anlässlich der nächsten Sitzung im Bemeroder Rathaus erwartet. (fjk)