auf ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte - ortsnah

Mit dieser von uns initiierten Aktivität und der erwarteten Zustimmung des Bezirksrates, die ersten beiden Stolpersteine im Stadtbezirk zu verlegen, sollen das eigentliche und unmittelbare Anliegen, an den Holocaust und das Schicksal einzelner Personen an der zuletzt frei gewählten Wohnung zu erinnern, bewirkt werden, aber auch alle Organisationen und Privatpersonen angesprochen werden, Gleiches zu tun.
Dazu bedarf es noch einiger Arbeit. Herr Dr. Karljosef Kreter, Leiter des Stadtarchivs Hannover, versicherte auf eine Anfrage hin, ein Konzept, überdies für die gesamte Stadt, dazu zu erstellen. Wir werden deshalb dieses Thema auch weiterhin im Auge behalten und verfolgen - vielleicht auch gemeinsam mit anderen.

Stolpersteine jetzt auch in Kirchrode?

Stolpersteine, kleine mit einer Messingplatte versehene Betonwürfel, sind Erinnerungssteine, eingelassen in den Fußweg vor dem Haus, das sie zuletzt als Wohnung frei gewählt hatten: Juden, Homosexuelle, Roma und Sinti Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland. Erinnern sollen die besonderen Pflastersteine an diese Mitbürgerinnen und Mitbürger an der Stelle im öffentlichen Raum, an der ihr Schicksal bis zu ihrem Tod, bis zu ihrer Ermordung mit der Verhaftung, Gettoisierung, Deportation seinen Anfang nahm. In die Messingplatte sind deshalb die Namen der Opfer und ihr Schicksalsweg geprägt eine Idee des Künstlers Gunter Demnig aus Köln. Nun sollen solche Steine des Gedenkens auch in Kirchrode ihren Platz finden. Vor dem Damenstift der Minna-James-Heineman-Stiftung, dem heutigen städtischen Pflegezentrum Heinemanhof, sollen sie zwei Steine auf der Brabeckstraße verlegt werden. Das aus dem Jahr 1930/31 stammende Gebäude des Heinemanhofes wurde 1941 zum Judenhaus gemacht, zu einem Getto für Menschen jüdischen Glaubens. Die zu verlegenden Steine zeigen den persönlichen Schicksalsweg von Emmy und Ida Steinfeld auf, der hier begann. Die Sozialdemokraten im Stadtbezirk Kirchrode-Bemerode-Wülferode haben deshalb einen entsprechenden Antrag zur Verlegung dieser beiden Steine gestellt, mit der sich der Bezirksrat auf seiner nächsten Sitzung am 12. September befassen wird. Es soll der Beginn für weitere Aktivitäten im Stadtbezirk sein, zu der alle gesellschaftlichen Kräfte und Privatpersonen aufgerufen werden.

Um sich einen Eindruck zu verschaffen, wurden die Vorlagen für die individuelle Gestaltung der Messingplatten für die beiden vorgeschlagenen Personen schon einmal an Ort und Stelle platziert (siehe Foto). Ob es jetzt zu dieser Verlegung kommt, entscheidet der Bezirksrat.