in einen Offenen Brief der SPD-Fraktion zum Thema "Schulwegsicherung", die heute auf der turnusmäßigen Sitzung verabschiedet wurde.

Es folgt zuerst die Petition:
"Unterschriftensammlung März 2007
Mein Schulweg in der Ostfeldstraße - Wie komme ich da rüber?

Diese Frage stellen sich täglich zahlreiche Schulkinder, die auf ihrem Weg zur Grundschule in der Wasserkampstraße die Ostfeldstraße überqueren müssen. Durch das Neubaugebiet und einen größeren Einzugsbereich der Schule sind davon jedes Jahr mehr 6- bis 10-Jährige betroffen. Nicht selten ergeben sich für die jüngsten Teilnehmer des Straßenverkehrs daraus gefährliche Situationen.

Was tun?
Ein Zebrastreifen in der Ostfeldstraße ist die Lösung.
Im Frühjahr liefert eine Verkehrszählung der Verwaltung Zahlen, auf deren Grundlage darüber entschieden wird.
Mit den Unterschriften wollen Anwohner jungen Familien und Kindern helfen, den Schulweg sicherer zu machen.


Ein Zebrastreifen für die Ostfeldstraße - Dann komme ich auch rüber! "

Die Initiatorin kommt aus dem Henry-van-de-Velde-Weg, es folgen 142 Unterschriften.


Die SPD-Antwort auf die Petition und bestimmte Aussagen in dem Zeitungsartikel "Kinder suchen Überweg in Tempo-30-Zone" vom 31. Mai im Stadt-Anzeiger Süd ist dem anhängenden Offenen Brief zu entnehmen.

SPD-Fraktion im Bezirksrat Kirchrode-Bemerode-Wülferode c/o Knut Böhme, Brabeckstraße 3, 30559 Hannover

Offener Brief, insbesondere gerichtet an die Bewohnerinnen und Bewohner des Rohfeldes,die im März 2007 ihre Unterschrift unter die Forderung Ein Zebrastreifen für die Ostfeldstraße gesetzt haben (übergeben an den Bezirksbürgermeister am 9. Mai)

Hannover, 2007-06-11 Sicherer Schulweg über die Ostfeldstraße zur Grundschule Wasserkampstraße

Dem Stadt-Anzeiger Süd vom 31. Mai entnahmen wir folgende, FDP-Vertreter Christian Bodo Schmans zugeschriebene Äußerung zum Thema: Ein Zebrastreifen gebe keine echte Sicherheit. Die Kinder des Neubauviertels könnten aber mit etwas Umweg die Ampel an der ehemaligen Endhaltestelle Anderten nutzen.

Eine solche von Ignoranz geprägte Aussage halten wir auch von einem nur mit wenig Lebenserfahrung ausgestatteten Mitglied des Stadtbezirksrates für vollkommen inakzeptabel gegenüber der Öffentlichkeit und insbesondere den um die Sicherheit ihrer Kinder besorgten Eltern.

Diese Bewertung und die anschließende Erläuterung können und wollen wir uns nicht ersparen, da ein sicherer Schulweg auch unser Anliegen ist: Die Bevorrechtigung des Fußgängers auf einem Zebrastreifen beinhaltet eine klare Regelung für das Verhalten bei der Fahrbahnquerung für beide, den Fahrzeuglenker und den Fußgänger. Das ist für uns ein wesentliches Element der Sicherheit. Der Verweis auf die lichtsignalgeregelte Fußgängerfurt an der Einmündung der Ostfeldstraße in die Tiergartenstraße legt die Vermutung nahe, die Örtlichkeit und den Schulweg nicht hinlänglich genau zu kennen. Der Umweg beträgt bei einer Länge des direkten Schulweges von ca. 1,7 km rund 400 m zusätzlich. Der Vorschlag spricht nach Inhalt und Beschreibung also für sich.

Nun aber zum eigentlichen Anliegen: Ein Zebrastreifen in der Ostfeldstraße wurde schon gefordert und abgelehnt, weil die Verkehrszahlen und die verordnete Geschwindigkeit (Tempo-30-Zone) nach den dafür aufgestellten Richtlinien eine solche Einrichtung nicht für begründet erklären. Da der Stadtbezirksrat nur ein Vorschlagsrecht hat also nicht über die hier in der Diskussion befindliche Angelegenheit entscheiden kann, bleibt bei einer gleichen Antwort nur die Möglichkeit, mit einem erneuten Vorstoß eine andere Lösung zur sicheren Gestaltung des Weges auch für nur wenige Schulkinder als Vorschlag einzubringen. Nach Beobachtungen wird die Ostfeldstraße zwischen Brabeckstraße und Tiergartenstraße gerne und vielfach als Abkürzung durch ein Wohngebiet benutzt, auch häufig mit überhöhter Geschwindigkeit befahren. Die Straße für den Durchgangsverkehr und für hohe Fahrgeschwindigkeiten und zuweilen riskante Überholmanöver unattraktiv zu machen, reduziert zum einen die Gefahrenmomente und bringt zum anderen etwas mehr Ruhe in das Wohngebiet. Das ist erreichbar mit vielleicht zwei kurzen Einschnürungen der Fahrbahn auf die Breite nur eines Fahrstreifens, eine in Tempo-30-Zonen durchaus übliche Regelung. Und diese Einschnürungsbereiche könnten dann gleichzeitig als Querungshilfe für Fußgänger gestaltet werden.

Wenn also die Antwort zu einem Zebrastreifen negativ ausfällt, werden wir uns für eine solche Regelung einsetzen. Wir denken, dann dem Anliegen nach einem sicheren Schulweg über eine gewisse, erzwungene Verkehrsberuhigung auch gerecht werden zu können. Ob das die Mehrheit im Stadtbezirksrat auch so sieht, wird sich zeigen. Es besteht bekanntlich die Vereinbarung zwischen FDP und CDU zu gleichem Abstimmungsverhalten. Von der FDP-Fraktion erwarten wir in der Tat keine Zustimmung. Die Äußerung des Bezirksbürgermeisters Dr. Manfred Benkler in dem zu Beginn des Briefes zitierten Zeitungsartikel Ich bin an der Sicherheit jedes einzelnen Kindes interessiert. wird von uns als ein Signal der Unterstützung des generellen Anliegens gewertet, zu dem sich die CDU-Fraktion nun positionieren muss, ob und wie sie dieses mitträgt. Wir, die SPD-Fraktion und auch der SPD-Ortsverein im Stadtbezirk, stehen dem Anliegen der Schulwegsicherung in der Ostfeldstraße positiv gegenüber und werden dafür eintreten.

Mit freundlichen Grüßen gez. Knut Böhme

Fraktionsvorsitzender