Blick vom Kronsberg eine Wahlnachbetrachtung

Bezirksbürgermeisterwahl im Bemeroder Rathaus

Uneinigkeit in der CDU

So müsste Manfred Benkler das Ergebnis des ersten Wahlganges für die Wahl des Bezirksbürgermeisters von Kirchrode-Bemerode-Wülferode interpretiert haben, für die er als Kandidat der CDU/FDP antrat. Nur neun Stimmen von elf verabredeten entfielen auf ihn.

Die absolute Mehrheit von zehn Stimmen wäre im ersten Wahlgang erforderlich gewesen. Zwei ungültige Stimmen und eine Enthaltung führten bei 19 Bezirksratsmitgliedern zu diesem Ergebnis. Benkler sprach während der Sitzungsunterbrechung wörtlich von einer Beschädigung der CDU.

Erst im zweiten Wahlgang erhielt Benkler dann eine Mehrheit von zehn Stimmen bei weiterhin einer Enthaltung, also einem Abweichler, und wurde damit Bezirksbürgermeister. Er wolle ein Bezirksbürgermeister für alle Bürgerinnen und Bürger sein, sagte er nach der Wahl und bezog ausdrücklich auch die mit ein, die ihn nicht gewählt haben.

Bernd Rödel (SPD) konnte sich bei der Bezirksbürgermeisterwahl auf die Stimmen der eigenen und der Grünen-Fraktion stützen. Das reichte bei den zwischen CDU und FDP verabredeten und letztendlich tatsächlichen Mehrheitsverhältnissen allerdings nicht aus.

Die Wahl zur Stellvertretenden Bezirksbürgermeisterin verlief nahezu geräuschlos. Elf Stimmen wurden für Mignon Daniela Fuchs von der FDP abgegeben, acht Stimmen für Christina Recker (SPD). Das neue Bezirksratsmitglied Fuchs schien darüber so verwundert und blieb deshalb wohl auch sprachlos.

Die vom SPD-Fraktionsvorsitzenden Knut Böhme jeweils beantragten geheimen Wahlgänge hatten Ungereimtheiten in der CDU-Fraktion zu Tage treten lassen. Schon die öffentlichkeitswirksame Nominierung Benklers durch die CDU zu Beginn des Kommunalwahlkampfes als Bürgermeisterkandidat für Kirchrode hat die Uneinigkeit der beiden CDU-Ortsverbände Kirchrode und Bemerode auch nach außen für jedermann sichtbar werden lassen, kommentierte Böhme die Ergebnisse der Wahlvorgänge, die mit der Person Benklers in Verbindung stehen. Offensichtlich ist der Streit innerhalb der CDU noch nicht beigelegt. (fjk)