„Es ist schon befremdlich und verwunderlich, wenn Kleingärten nach einem Grundeigentümerwechsel ‚platt‘ gemacht werden sollen, obwohl sich an der derzeitig ausgewiesenen Flächennutzung amtlich gar nichts ändern wird“, so unser Fraktionsvorsitzende im Bezirksrat Knut Böhme nach einem Besuch des Kleingärtnervereins am Freitag den 15. Juli. „Wenn eine Kolonie tatsächlich aufgegeben werden soll, dann tut man das doch in Abstimmung mit dem zuständigen Gartenverein und auch der Stadt als Trägerin der Planungshoheit für diese Fläche. Das gilt offensichtlich aber nicht für ‚Bischofshole‘.“

Entgegen den Vorstellungen des örtlichen Gartenvereins sind die Akteure, eine Immobiliengesellschaft gemeinsam mit dem Bezirksverband der Kleingärtner, angetreten, in einem ersten Schritt die Voraussetzungen für eine Bebauung des Kolonieareals zu schaffen. Dieses wurde durch Kündigungen der Kleingartenpachtverträge vollzogen und durch eine sog. „positive“ Schätzung der einzelnen Gärten „versüßt“, zu wessen Gunsten, bleibt dabei unklar. Die tatsächliche Inanspruchnahme der Gärten werde noch eine Zeit dauern, wie zwischenzeitlich allerdings versichert wurde.

„Sie haben sich aber weder die Festsetzungen im Regionalen Raumordnungsprogramm noch die in den Bauleitplänen angeschaut“, meint unser Bezirksratsherr Fritz-Joachim Konietzny, „sonst würden sie nicht auf eine solche Idee gekommen sein.“ Die Festsetzungen sind nämlich sehr stringent: Der zur Erholung dienende Freiraum, wie er heute mit der Kleingartennutzung besteht, müsste in einen Siedlungsraum, also für eine Bebauung freigegebene Fläche, umgewidmet werden. Das ist aber aus der Intension der Regional- und Stadtplanung für diese Örtlichkeit nicht ableitbar.
Insbesondere würden neben dem Schutz vor Lärm von der Güterumgehungsbahn vor allem auch die von einer Bebauung freizuhaltende Übergangszone zum Rand der Eilenriede von gewöhnlich 100 m tangiert, in die das Kleingartengelände fällt. Zum Schutz der Eilenriede wurde 1956 der Eilenriedebeirat ins Leben gerufen. „Wir können uns nicht vorstellen, dass aus diesem Gremium zu einer Bebauung Zustimmung signalisiert wird“, so Konietzny. Unsere Fraktion im Bezirksrat Kirchrode-Bemerode-Wülferode sieht in den Festsetzungen der Region und der Landeshauptstadt Hannover derartige Hürden, dass eine Bebauung nicht möglich sein wird – und das im bereits abgewogenen Interesse der Allgemeinheit. „Das deckt sich mit unserem politischen Willen“, so Konietzny weiter. „Und den haben wir verschiedenen Gremien gegenüber schon zur Kenntnis gebracht. Und im Bezirksrat werden wir ihn ebenfalls vertreten, sollte es je dazu kommen.“(fjk)